"Reisen bedeutet neues Finden" ugandisches Sprichwort

oder warum sollte man eine Reise nach Uganda unternehmen?

Wohin fahren Sie in Urlaub? Nach Italien, Spanien, in die Türkei? Oder etwas weiter weg, auf die Kanaren, Malediven oder in die USA? Dies alles sind angesagte Reiseziele der Deutschen. Aber Uganda? Ein Entwicklungsland? Kann man denn da überhaupt Urlaub machen? Bei derartigen Gedankengängen stellen sich unweigerlich einige berechtigte Fragen:

  • Warum soll man sich mit unbekannten Leuten zusammen in einem Bus, der in Deutschland kaum durch den TÜV käme, auf holprigen Straßen herumschaukeln lassen und dabei Gefahr laufen, im Matsch stecken zu bleiben, wenn man doch in Europa auf gut ausgebauten Autobahnen viel schneller von A nach B kommt?
  • Warum sollte man sich freiwillig in relativ einfachen Unterkünften einrichten müssen, vielleicht nur kalt duschen können und sich nachts unter ein Moskitonetz legen und zudem das Risiko eingehen, auf Tiere wie Geckos, Spinnen, Kakerlaken oder Moskitos treffen zu können?
  • Warum sollte man so weit reisen, um sich wilde Tiere anzusehen, wenn es doch Giraffen, Elefanten und Nashörner in jedem Zoo gibt?
  • Warum sollte man sich auf eine unbekannte, komplett andere Welt, Kultur, Lebens-umstände einlassen, wenn man doch zuhause jeglichen Komfort besitzt, den man sich nur vorstellen kann?
  • Warum sollte man sich mit unbekannten Lebensmitteln wie Matooke, Chapatis, Samosas oder Hirsebier auseinandersetzen, wenn man doch daheim seine gute alte Hausmannskost zu schätzen weiß? 

Zugegeben, das sind viele Fragen, die sich jeder zwangsläufig vor solch einer Reise selbst stellt oder von Freunden und/oder Verwandten gestellt bekommt.


Hier nun einige der Antworten:

  • Weil man interessante Leute aller Altersgruppen und aus verschiedenen Gegenden trifft, die man sonst nie kennenlernen würde, um mit ihnen zusammen das vielleicht größte und schönste Abenteuer seines Lebens zu wagen.
  • Weil es einzigartig ist, in einer Landschaft aufzuwachen, in der man keinen Straßenlärm, sondern nur Vogelgezwitscher und vielleicht das Geschrei von Affen am Morgen hört.
  • Weil man wilde Tiere nie mehr hinter Gittern oder im Zirkus sehen möchte, wenn man sie einmal in freier Wildbahn erlebt hat.
  • Weil es großartig ist, zumindest für einige Zeit die Mentalität der Afrikaner zu erleben, die auch die größten Probleme mit stoischer Ruhe angehen und für die alles möglich zu sein scheint, ganz nach dem Motto: „Hakuna matata“ (es gibt keine Schwierigkeiten).
  • Weil es die Afrikaner verstehen, mit ihren einfachen Mitteln und ohne teure Induktionsherde leckere Lebensmittel zuzubereiten und es ein Genuss ist, diese - notfalls auch mit den Händen - unter freiem Himmel zu sich zu nehmen.
  • Weil es eine Bereicherung für jeden ist, mit Land und Leuten in direkten Kontakt zu treten und zu erfahren und zu erleben, wie die Lebensbedingungen aussehen und wie es die Afrikaner trotz ihrer bescheidenen Mittel schaffen, glücklich zu sein.
  • Weil die Gastfreundschaft der Ugander einfach unbeschreiblich ist und man zwar als Fremder kommt, aber als Freund geht.
  • Weil man aufgezeigt bekommt, dass es viel wichtigere Dinge im Leben gibt als das schnellste Auto, die teuerste Wohnung, die angesagtesten Klamotten oder das meiste Geld auf dem Konto zu haben.

Sicher könnte man noch mehr aufzählen. Wie Sie sehen, gibt es mehr gute Gründe, die für solch eine Reise sprechen, als Bedenken dagegen.

Ach ja, übrigens wird Uganda vom “Lonely Planet”-Verlag als besonders lohnendes Top-Reiseziel für 2012 empfohlen.

Also: nur Mut! 

Sie werden mit einem reichen Schatz an Erinnerungen und Erfahrungen zurückkehren, die Ihr Leben in ungeahntem Ausmaß bereichern. Und wieder daheim angekommen, werden Sie sich vielleicht selbst verblüfft fragen: 

„Warum hatte ich eigentlich so große Bedenken?