Afrika ruft - los, gehen wir!


„Sieh mal, da drüben sind welche, die auch ein gelbes Band am Koffer
haben. Die gehören sicher zu unserer Reisegruppe“, sagte ich zu meinem
Mann und steuerte mit meinem Rollkoffer auf die Ecke zu, hinter
der die beiden Personen, die ich gerade entdeckt hatte, verschwunden
waren.
Und richtig - vor dem Schalter der Airline, mit der wir nach Uganda
fliegen wollten, hatte sich bereits ein kleiner Teil unserer Reisegruppe
eingefunden. Nach und nach trafen die Übrigen ein, bis wir zuletzt eine
bunte Truppe an Afrika-Reisenden darstellten. Die einen allein reisend,
die anderen mit Partner oder mit einem Elternteil – und in ganz unterschiedlichem
Alter. Alle waren wir schon etwas aufgeregt in Anbetracht
der weiten Reise, die uns erwartete. Und entsprechend ausgerüstet waren
wir auch: Trekkinghosen, feste Schuhe, Sonnenhut … Man hätte
meinen können, wir gingen drei Wochen auf Safari. „Schon lustig“,
dachte ich bei mir. Denn eben das wollten wir ja nicht – es sollte gerade
keine dieser klassischen Safari-Tours werden. Persönliche Begegnungen
– darum sollte es auf dieser Reise in erster Linie gehen. Und das ist
auch das Konzept des Reiseveranstalters Tugende Begegnungsreisen
UG („tugende“ bedeutet „los geht’s, gehen wir!“ in Luganda, einer der
Sprachen in Uganda).
Und es wurde eine ganz besondere Reise. Wir verbrachten zwar auch
zwei Tage im Nationalpark und im Rhino-Reservat, um die Tiere Afrikas
zu sehen. Doch die übrigen Tage waren wir im Land unterwegs,
kamen mit den Menschen in Kontakt und besuchten Hilfsprojekte unterschiedlicher
Organisationen. Einige der Situationen, die wir erlebten,
werde ich mit Sicherheit nie vergessen, wie zum Beispiel den Besuch
der Bududa-Region, in der es letztes Jahr einen Erdrutsch mit vielen
Toten gegeben hatte, und in die mein Mann und ich mit einer Mitarbeiterin
von SALEM gefahren waren. Oder auch den Besuch einer Großfamilie,
die nach dem Tod des Familienoberhauptes große Sorgen hatte.
Diese Begegnungen und Situationen haben mich sehr bewegt und meine
Sicht auf viele Dinge verändert. Und ich denke, meinen Mitreisenden
ging es ebenso.
Möglich wurden diese besonderen Erfahrungen vor allem durch die
Reiseleiterin Gertrud Schweizer-Ehrler. Da sie selbst neun Jahre in
Uganda gelebt und gearbeitet hat, konnte sie uns sehr viele interessante
Informationen zum Land und der Kultur geben. Und vor allem durch
die zahlreichen Kontakte war es möglich, vielen Menschen vor Ort zu
begegnen. Wir erlangten somit einen ganz speziellen Zugang zu einem
ganz besonderen Kontinent.
Vielleicht möchten ja auch Sie einmal eine Reise in dieses (noch) unbekannte
Land unternehmen und es dabei ins Herz schließen?
Los, gehen wir …!
Britta Müller