Projekt- und Begegnungsreise nach Uganda
Die Reise führte zunächst nach Norden nach Luwero. Zum Frühstück wurde die Gruppe von Patrick, dem Projektverantwortlichen eines von Tukolere Wamu geförderten Seniorenprojektes willkommen geheißen. Auf dem gegenüberliegenden Grundstück entsteht, ebenfalls mit der Unterstützung von Tukolere Wamu ein Hostel für Mädchen.
Am Nachmittag wurden die mächtigen Nashörner beim Dösen beobachtet. Im Murchison Nationalpark war der erste Höhepunkt der Besuch der Nil-Wasserfälle. Nach einer Nacht im Red-Chilli Gästehaus stand bereits um 7.00 Uhr eine Bootsfahrt auf dem Nil an. Zuerst hieß es Nilpferde, Wasserböcke, Vögel, Büffel und Krokodile zu beobachten, bevor das mitgebrachte Frühstück auf dem Boot verzehrt werden konnte. Anschließend führte uns einer Rangerin zu Ugandas Steppen-Tierwelt: Uganda-Kops, Giraffen, Wasserböcke u. a. Tiere waren in der Steppe und zum Teil am Ufer des Albertsees zu finden. Doch die Elefanten ließen auf sich warten. Erst bei Parkaustritt fanden wir sie, bis nahe an die Stadt Pakwach waren sie beim Grasen zu sehen.
Die nächste Station hieß Lira. Beeindruckend der Besuch der Spargruppe in ganz ländlicher Region. Dennoch schaffen es die Menschen mit ihren kleinen Ersparnissen und Kleinstkrediten ihre Lebensumstände ein klein wenig zu verbessern. In der Aboke Mädchenschule erfuhren wir die Auswirkungen des Bürgerkrieges, v.a. die Geschichte von 139 Mädchen die entführt wurden. Alberto Eismann vom Radio Wa erzählte weitere Hintergründe, v.a. die Rolle, die das Radio in der Beendigung des Krieges spielte.
Auf dem Weg nach SALEM machten wir noch bei den Nyero Höhlenmalereien Halt. Im SALEM Dorf wurden wir von tanzenden Kindern begrüßt. An thematischen Tagen wurde das Leben der Ugander kennengelernt. So konnten eine Schule, das SALEM Kinderdorf, der Kindergarten und die Pflegeschule am „Tag des Kindes“ besucht werden. Besuche in Familien rundeten die Eindrücke ab. Natürlich gab es wieder viel Gelegenheit die Projekte des Vereins Tukolere Wamu kennen zu lernen. An einem Sonntag hatten die Gäste die Wahl mit dem Fahrrad oder Pickup zum Gottesdienst nach Kabwangasi zu gelangen, anschließend konnte die James Odong Sekundarschule besucht werden. Einige besuchten die Farmergruppe von Tom, andere das Buchanagandi Gesundheitszentrum und die Bulgangira Sekundarschule. Hier hatten die Ferienkinder ihren Spaß bei einer Musikdarbietung für die Gäste. Bei der African Night tanzte die Ngoma Troupe, auch sie wird von Tukolere Wamu, unterstützt, für Gäste und SALEM Mitarbeiter.
Schließlich gab es noch die Gelegenheit in Jinja mit dem Boot zur zur Nilquelle zu fahren, bzw. am Pool des Kingfisher Hotels zu relaxen.
In Kampala hatten wir die Ehre von Herrn Joachim Düster, dem stellvertretenden Botschafter empfangen zu werden. Anschließend stand der Besuch der Uganda Marthyrer in Namugongo auf dem Programm. Kunsthandwerk satt gab es auf dem Freitagsmarkt und im Kunsthandwerkszentrum in der Bugangaroad.
Verlängerungsoption Burundi: Zwei Gäste und zwei Vertreter von Tukolere Wamu nahmen diese Option in Anspruch. Der Flug ging über Kigali nach Bujumbura, Burundi. Pater Benno Baumeister holte die Truppe ab. Der nächste Tag war zum Ankommen gedacht, ein Sonntag mit Messe und am Nachmittag ein Ausflug an den Strand des Tanganikasees. Dort konnte einer burundischen Tanzgruppe zugeschaut werden. Schließlich ging es gemeinsam mit Pater Benno, Pawel und Etienne, beide machen ihr Praktikum bei den Afrikamissionaren in Bujumbura, und dem Fahrer Noah ins Landesinnere. Erste Station war Rumonge und die südlichste Nilquelle. Baden in einer heißen Quelle und der Besuch einer Bäuerin stand auf dem Programm. Am nächsten Tag stand eine Wanderung über einen Bergkamm an. Pater Benno vergewisserte sich bei mehreren alten Bauern über die Wetterlage „Der Regen kommt um 14.00 Uhr!“ war die stete Antwort. Das erste Mal regnete es bei unserem Abmarsch, bis zur Ankunft auf der anderen Bergseite gegen 14.00 Uhr hatte es ca. viermal geregnet. Nun weiß ich immerhin warum die Burunder stets mit buntem Regenschirm unterwegs sind! Doch das Baden in heißen Quellen entschädigte für die Strapazen. Weiter ging es auf grausig schlechter Straße nach Buta in ein Benediktinerkloster. Dort hatte sich 1997 eine grausame Bluttat ereignet. Über 40 Jungs wurden von den Rebellen getötet. Doch die Arbeit der Schule, für den Frieden und gegen den Hass zwischen den beiden Ethnien Hutu und Tutsi einzutreten, hat sich auf den Frieden des ganzen Landes ausgewirkt. Die Schüler sahen sich auch in der Stunde des Attentats vereint und starben gemeinsam ohne ihre Ethnien preis zu geben. Im Anschluss wurde das Kloster gegründet. Den letzten Tag der Rundreise verbrachten wir in Nyanza Lac, im Hotel direkt am Tanganikasee. Bei einer Bootsfahrt in der Abendsonne gelangten wir bis an die tansanische Grenze und genossen die Abendstimmung. Schwimmen im See, spazieren gehen. Noch ein wenig Urlaub vor der Rückreise nach Bujumbura. Auf dem Rückweg noch ein Stopp an der Stätte an der Livingstone und Stanley sich einst begegneten. Der letzte Tag war Projektbesuchen gewidmet. In den Hinterhöfen Bujumburas fanden wir ein paar Frauen mit einer riesigen Schüssel Hefeteig. Sie stellen Mandazis her, eine Art Berliner um sich ein Einkommen zu erwirtschaften. Eine Gruppe stellt Seife her, eine andere mischt unterschiedliche Getreidesorten, röstet alles gemeinsam an und bringt es zur Mühle. Als hochwertiges Produkt wird es dann verkauft. Auch die Foreami Schule konnten wir besuchen. Die Schule steht unter der Schirmherrschaft der Kirche, jedoch wird sie von 80 % Moslems besucht. Dank der Unterstützung von Tukolere Wamu konnte bereits das Gebäude renoviert, Bänke gezimmert und Schulbücher angeschafft werden. Nun soll die Toilette eine Grube bekommen. Denn im Moment laufen die Fäkalien in den nahegelegenen Bach. Schließlich wurden noch letzte Einkäufe in Bujumbura getätigt. Kunsthandwerk, v.a. Korbwaren werden lokal hergestellt, Früchte und schöne bunte Stoffe.